Samstag, 10. November 2007

Quittenstrudel


Quitten schienen mir bislang ein sehr geheimnisvolles Obst- regelmäßig beduftete im Spätherbst ein Exemplar unsere Wohnung und verströmte nebenbei eine sehr behagliche, vor-vorweihnachtliche Atmosphäre. Verarbeitet und gegessen wurde es letztlich nicht... mehr Deko als Delikatesse. Das sollte sich in diesem Jahr ändern! Obwohl sich die Frucht zusammen mit einem heimkehrenden, wunderschönen Kater natürlich äußerst fotogen ausnahm.
Trotzdem: Das Millennium-Kochbuch rief, wir folgten! In leichter Abwandlung des Originalrezeptes wurden die Quittenwürfel zunächst in Mandarinen- und Orangensaft mit Gewürzen und Zitrusschale mariniert und gebacken...


... bevor sie, gemeinsam mit gewürfelten Ingrid-Marie-Äpfeln und gehackten getrockneten Kirschen, von mehreren Schichten Filoteig umhüllt wiederum im Ofen Platz nahmen. Als wir uns das verheißungsvoll knusprig-braune Ergebnis (hier inmitten einer Lemon-Anglaise-Sauce) ansahen, gab's leider kein Tageslicht mehr, daher das funzelige Foto. Egal - Quitten sollte man unbedingt die Gelegenheit geben, auch mit ihrem Geschmack zu beeindrucken. Denn das fällt ihnen nicht schwer!

Das etwas abgeänderte Rezept:

  • 1 große Quitte, gewürfelt
  • Saft von 1 Orange und 2 Mandarinen
  • geriebene Schale von 1 Orange
  • 1-2 EL Agavendicksaft
  • 1/2 TL gemahlener Kardamom
  • 1 Prise Zimt
  • 1 Prise frisch geriebene Muskatnuss

Alles vermischen und bei 200 Grad im vorgeheizten Ofen backen, bis die Quittenwürfel weich sind, aber noch nicht zerfallen. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen, dann die folgenden Zutaten druntermischen:

  • 2 Äpfel, geschält und gewürfelt
  • 1 1/2 TL Zucker
  • 1 1/2 TL Pfeilwurzelmehl (oder Maisstärke)
  • 50 g grob gehackte getrocknete Kirschen

In einer kleinen Schüssel 1/2 TL Zimt und 3 EL Zucker vermischen.

Auf die Arbeitsfläche einen Bogen Backpapier legen.

  • 5 Blätter Filoteig (die einzelnen Blätter sollten aus der Packung genommen und sofort unter ein sauberes, feuchtes Küchenhandtuch gelegt werden, damit sie nicht austrocknen)
  • 6 EL Sonnenblumen- oder Rapsöl

Ein Blatt Filoteig auf das Backpapier legen, mit Öl bestreichen und mit einem Teil des Zimtzuckers bestreuen. Das zweite Filoblatt genau darüber legen, wiederum mit Öl einpinseln und mit Zimtzucker besprenkeln. Mit den übrigen drei Filoblättern ebenso verfahren. Die Quitten-Apfel-Kirschenmischung auf dem Teig verteilen, zum Rand und vor allem nach oben hin aber Platz lassen, damit die Füllung beim Aufrollen nicht herausgedrückt wird. Vorsichtig den Strudel vom unteren Ende beginnend aufrollen und die Seiten einklappen. Mit Öl bestreichen und mit Zucker und Zimt bestreuen.

Mit dem Backpapier auf ein Backblech legen und bei 200 Grad im vorgeheizten Ofen goldbraun backen (etwa 20-30 Minuten).

Sonntag, 4. November 2007

Purpur-Pizza oder Fliederfarbener Flammkuchen?


Ist der Backofen erst einmal angefeuert, gibt es kein Halten mehr, so scheint's. Diesmal herzhaft, eine vegane Pizza sollte her, das Rezept hatte uns aus dem ersten Kochbuch des Millennium-Restaurants in San Francisco allzu sehr angelacht...


Pizza also, ohne Käse, dafür bestückt mit in einer Fenchel-Balsamico-Mischung marinierten Feigen, karamelisierten roten Zwiebeln und Kalamata-Oliven, das Ganze auf einem knusprigen Hefeteig, in dem sich Knoblauch-, Kräuter- und Polenta-Beigaben verbargen. Als Belag-Basis auf dem Teig natürlich keine Tomatensauce, sondern ein gekräutertes Aioli aus Seidentofu mit reichlich gebackenem Knoblauch.

Während der Zubereitung und erst recht beim Verzehr stellten wir uns die Frage, ob "Pizza" tatsächlich die zutreffendste Bezeichnung für diese auch optisch sehr reizvolle Köstlichkeit sei - die durchaus an einen edleren Flammkuchen erinnerte.

Mit einem kalifornischen Zinfandel allerwärmstens empfohlen!